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Zwei Projekte zur allgemeinen Erwachsenenbildung

Im Rahmen des sogenannten Phasing out-Programms fördern das Land und die EU zwei Großprojekte des Volksbildungswerkes.
Das eine versucht unter dem programmatischen Titel Mutmachen zur Weiterbildung in weiten Bevölkerungskreisen Lust auf Bildung zu machen, möglichst viele Menschen mit Bildungsarbeit in Kontakt zu bringen und ihnen Wege zu Kultur und Bildung zu eröffnen.
Das andere wiederum wendet sich an weite Bevölkerungskreise, um Orientierung für das Berufs- und Wirtschaftsleben zu geben, und soll Bildung zur nachhaltigen Existenzsicherung ermöglichen. Gerade diese Herausforderung hat durch die aktuelle Wirtschaftskrise und die sich abzeichnenden Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt höchste Brisanz bekommen. Orientierung durch Weiterbildung kann helfen, die-
se Krise zu bewältigen und gestärkt aus ihr hervorzugehen.

Muss man denn Mut machen für Erwachsenenbildung? Bilden sich die Menschen nicht ohnedies stets weiter? Lebenslanges Lernen ist doch heute in aller Munde. Wen muss man von der Wichtigkeit der Weiterbildung noch überzeugen? Lernen wir alle nicht täglich und ständig dazu?
Die menschliche Existenz ist auf Lernen aufgebaut. Wir lernen, auch ohne es immer zu realisieren. Viele Lernprozesse laufen so nebenbei, informell im Alltag mit. Die auf diese Weise erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten dürfen wir nicht unterschätzen, sie bilden einen Großteil unseres Wissens, unser Alltagswissen, wenn man so sagen will.
Daneben müssen wir aber auch im Auge haben, dass mit Vorsatz geplantes Lernen für den Wissenserwerb insbesondere auf neuen, dem alltäglichen Leben nicht so nahen Gebieten auch für Erwachsene zunehmend an Bedeutung gewinnt.Denken wir nur, mit welcher Flut von neuen Herausforderungen die Menschen in unserer Zeit täglich konfrontiert werden. Die Mobilität bringt uns mit einer Fülle von Neuem, von Fremdem in Berührung. Die Vielfalt von Lebensentwürfen und Lebensweisen in unserer pluralistischen Gesellschaft stellt in der Begegnung von Mensch zu Mensch eine große Herausforderung für uns alle dar. Sich in einer sich stets und immer rascher ändernden Umwelt zurecht zu finden, verlangt heute ein sehr komplexes Wissen. Die Schnelllebigkeit hat auch die Gültigkeitsdauer von einmal erworbenem Wissen eingeholt. Nicht nur im Berufsleben sprechen wir davon, dass viele Kenntnisse schon nach fünf Jahren zumindest teilweise überholt sind. Vor diesem Hintergrund gewinnt Lernen als bewusst gesetzter Schritt immer stärkere Bedeutung.
Studien zeigen uns, dass das Burgenland unter den österreichischen Bundesländern einen sehr schlechten Platz im Ranking der Bildungsfreudigkeit einnimmt. Wenn auch bedacht werden muss, dass gerade aus dem Burgenland mit seinem hohen Auspendleranteil viele Menschen ihre Weiterbildung an ihrem Arbeitsort betreiben, bleibt dennoch wie auch sonst überall ein enormer Bildungsbedarf bei den Erwachsenen evident.
Und darum wollen wir mit diesem Projekt alle Erwachsenen ermutigen sich auf formalen oder auch non-formalen, aber bewusst geplanten Bildungswegen das nötige Rüstzeug für ein erfülltes Leben zu holen. Wir wollen vermitteln, dass Lernen lustvoll sein und Spaß machen kann. Durch niederschwellige Angebote wollen wir auch Menschen erreichen, die vorerst noch nicht zu den regelmäßigen Seminar- und KursbesucherInnen zählen, und sie dafür gewinnen, dass sie die Angebote der verschiedenen EB-Einrichtungen nutzen. Einmal auf den Geschmack gekommen lässt einen die Lust auf Lernen nicht mehr los! Das soll als Verlockung verstanden werden und nicht als Bedrohung.

Berufsfelder mit Zukunft

Die Entwicklung der Arbeitswelt und die berufliche Positionierung in dieser stellen eine der größten Herausforderungen in unserer Zeit dar. Wo findet man welche Arbeit und welche Ausbildung hat Zukunft? Solche Fragen gewinnen für Jugendliche und ihre Eltern immer mehr an Bedeutung. Wirtschaftskrise und Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt verschärfen die Situation.
Mit dem Programm „Bildung für nachhaltige Existenzsicherung“ will das Burgenländische Volksbildungswerk bei der Orientierung für die Berufs- und Arbeitswelt mithelfen.
Unser Ansatz: Jugendliche und ihr persönliches Umfeld, insbesondere die Eltern, brauchen Entscheidungshilfen bei der Berufswahl. Studien zeigen, dass zu viele junge Menschen im Burgenland aus der für die meisten unüberschaubaren Vielfalt nur ein sehr eingeschränktes Spektrum auswählen. Das trifft auf
Schulbildung genauso zu wie auf Lehrberufe. Beispielsweise wählen 90% aller Lehrlinge sowohl bei den Burschen als auch bei den Mädchen aus den rund 170 im Burgenland erkennbaren Lehrberufen jeweils nur 10 aus! Wir kennen das ja aus unserer Alltagserfahrung: Mädchen werden Frisörin und Burschen KFZ-Mechaniker. Die Orientierungsschwierigkeiten haben viele unterschiedliche Ursachen und bringen möglicherweise langfristig Nachteile im Berufsleben und auf dem Arbeitsmarkt.

Das Volksbildungswerk will anschauliche Informationen und nützliche Erfahrungen an weite Bevölkerungskreise herantragen – an alle, die Vorbild, BeraterIn oder Mentor-In für junge Leute sind.
Wir wissen, dass sich viele Institutionen und Organisationen permanent um Berufsberatung und -orientierung bemühen und die schwierige Aufgabe erfüllen.
Das Volksbildungswerk will mit Hilfe des mehrjährigen EU-geförderten Projektes seine landesweiten Strukturen sowie seine Erfahrungen in der Erwachsenenbildung einbringen und der burgenländischen Bevölkerung zur Seite stehen. Im Zuge der Projektplanung wurden dazu bereits einige ermutigende Pilotveranstaltungen durchgeführt. Mit Workshops, Exkursionen, Betriebsbesuchen, Vorträgen und Diskussionen wenden wir uns auch in gemeinsamen Veranstaltungen an Jugendliche und ihre Eltern und an ihr persönliches Umfeld. Denn meist sind Personen aus dem engeren Bekanntenkreis die wirkungsvollsten Vorbilder für den Einstieg in die Arbeitswelt.
Ein solches Vorhaben kann nur durch Vernetzung aller Experten und relevanten Institutionen sowie durch gemeinsame bzw. aufeinander abgestimmte Vorgangsweise gelingen. Daher sollen viele unterschiedliche Fachleute für den Erfahrungsaustausch zur Verfügung stehen.

Die Förderung solcher Großprojekte kann einen bedeutenden Schritt der Erwachsenenbildung nach vorne initiieren und damit die gesellschaftliche Entwicklung besonders voran bringen. Wenn Erwachsenenbildung es schafft, Verhaltensänderungen durch Bewusstseinsbildung herbeizuführen, dann wirkt die Arbeit noch lange positiv nach, sie wirkt mit Nachhaltigkeit. Mit diesen beiden Projekten wollen wir nun wieder einen wirksamen Impuls für die Erwachsenenbildung und die Landesentwicklung setzen.
Das Volksbildungswerk hat mit solcher Bildungsarbeit die besten Erfahrungen gemacht. Ich darf in Erinnerung rufen, dass wir mit großen, langfristig laufenden Programmen seit den 1980er Jahren (und für diese drei Jahrzehnte kann ich als Verantwortlicher für die Tätigkeit des VBW sprechen) wesentliche Impulse für die Entwicklung dieses Landes gegeben haben.
Die Idee der Eigenständigen Regionalentwicklung und der nachfolgenden Dorferneuerung zum Beispiel wurde durch ein Großprojekt ins Land und ins Bewusstsein der Leute und der Politik getragen. Die Landespolitik reagierte mit einer groß angelegten und bis heute andauernden Förderaktion. Viele werden sich sicher noch an unsere hervorragende Multimediashow erinnern, an die Vorträge und Podiumsdiskussionen sowie an die richtungsweisenden Fachartikel in „Volk und Heimat“ – wie der Name unserer Zeitschrift damals lautete.
Natur- und Umweltthemen (von Naturschutz über Umweltgestaltung bis hin zu Mülltrennung und -vermeidung) waren anfangs ebenso schwierig unter die Leute zu bringen und wurden oft mit scheelen Blicken bedacht. Schließlich gelang es doch, das Bewusstsein nachhaltig zu verändern.
Ab der Mitte der 1990er Jahre stand dann das Großprojekt der Vernetzten Elternbildung im Burgenland im Zentrum der Arbeit des VBW und wird nach wie vor hauptsächlich von uns getragen. Ein Themenbereich, der heute höchst gefragt ist und gesellschaftliche Bedeutung erlangt hat.

Die Erfolge dieser drei ausgewählten Großprojekte spiegeln deutlich wider, wie sehr wohlüberlegte, vorausschauende Erwachsenenbildung ein Land und seine Menschen weiterbringen kann. Wollen wir hoffen, dass uns das auch mit den neuen Pojekten gelingen möge.
Mein Dank für die Unterstützung und Hilfe gilt der Burgenländischen Landesregierung, insbesondere dem Kulturreferenten, Herrn Landesrat Helmut Bieler, und der Kulturabteilung beim Amt der Burgenländischen Landesregierung sowie der Europäischen Union. Erst die Genehmigung der finanziellen Förderung machte es möglich, das oben beschriebene große Vorhaben in konkrete Bildungsmaßnahmen umzusetzen.

Hans Lunzer

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