Aus der Geschichte des Volksbildungswerkes
Die Volksbildungswerke entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg in den einzelnen Bundesländern und schlossen sich 1954 zum "Verband Österreichischer Volksbildungswerke" zusammen. Das Burgenländische Volksbildungswerk war das erste dieser Landes-Bildungswerke. Es wurde am 28. Dezember 1945 (wieder)gegründet und trat damals die Rechtsnachfolge des 1938 verbotenen und aufgelösten "Burgenländischen Heimat- und Naturschutzvereines" an. Somit ist es die traditionsreichste Erwachsenenbildungseinrichtung des Landes.
Erst allmählich entstanden die anderen heute im Land existierenden Erwachsenenbildungseinrichtungen und Kulturvereinigungen. Seit 1995 gibt es unter dem Dach der BuKEB (Burgenländische Konferenz der Erwachsenenbildung) ein gutes Klima mit gewinnbringenden Kooperationen.
Als lebendige Bildungseinrichtung hat das Volksbildungswerk (VBW) im Laufe der Jahrzehnte seine Schwerpunkte wiederholt nach den bildungspolitischen Notwendigkeiten und den Bildungsbedürfnissen der Bevölkerung ausgerichtet und verlagert. Viele bedeutende Impulse für das burgenländische Kulturleben sind immer wieder vom VBW ausgegangen.
In den 40er und 50er Jahren galt es mitzuhelfen, das Land wieder aufzubauen und der Bevölkerung nach den schrecklichen Erfahrungen des Nationalsozialismus bei der Neuorientierung für das Gemeinde- und Gemeinschaftsleben zu helfen. Durch Persönlichkeitsbildung und musische Erziehung trug man dazu bei, dass die Menschen neuen Halt fanden, sich auf Werte besannen, ihr Selbstwertgefühl stärkten und ein Landesbewusstsein entwickelten. Die Gründung von Vereinen in den Gemeinden und von übergreifenden Organisationen auf Landesebene wurde dadurch besonders gefördert. Zeitgemäße Volkskulturarbeit ist seither im Volksbildungswerk beheimatet.
Ab den 60er Jahren stand mit der Einführung der Bildungswochen und Bildungstage die Gemeinwesenentwicklung und daraus abgeleitet die Regionalentwicklung im Vordergrund.
Schließlich wurden ab den 80er Jahren Gesundheitserziehung und Elternbildung forciert.
Während das Volksbildungswerk in den ersten Jahrzehnten voll auf die ehrenamtliche Mitarbeit baute, gibt es seit 1962 eine unterstützende hauptamtliche Struktur, die in den 80er Jahren stark ausgebaut wurde.
Die Tätigkeit des Volksbildungswerkes spielt sich seit jeher in den einzelnen Orten ab. Der Schwerpunkt lag und liegt auf der Planung und Durchführung von bedarfsgerechten Bildungsangeboten für die burgenländische Bevölkerung.